Weshalb Dankbarkeit der Schlüssel zum Glück ist

Dankbarkeit lernen wir nicht aus Büchern. Dankbarkeit lehrt uns das Leben und die Menschen, denen wir auf unserem Lebensweg begegnen. Wer nach Vorbildern der Dankbarkeit Ausschau hält, findet sie gerade unter denen, die ihr Vertrauen in das Leben auch in den schweren Zeiten nicht verloren haben. Bei ihnen habe ich offene und warme Herzen gefunden und großes Mitgefühl mit anderen Menschen.

 

So auch bei dem weltweit geschätzten Lehrer der Dankbarkeit, dem Benediktiner David Steindl-Rast. Ich hatte das Glück, ihm einige Male begegnen zu dürfen und Gespräche mit ihm zu führen. Er selbst, so erzählte er, habe Dankbarkeit als Jugendlicher im verwüsteten und ausgehungerten Wien des Zweiten Weltkriegs gelernt. Genau hier, inmitten der Zerstörung und ständig vom Tod bedroht, wurde ihm die einzigartige Kostbarkeit des Lebens bewusst. In dieser Zeit reifte auch sein Entschluss, in den Benediktinerorden einzutreten und sich Zeit seines Lebens für den Frieden einzusetzen. Als einer der ersten christlichen Mönche erhielt er die Gelegenheit, für einige Jahre in einem buddhistischen Zen-Kloster zu leben. „Das dankbare Leben ist die große Frucht meiner Begegnung mit dem Buddhismus“, sagt er heute. Denn hier verneigte man sich vor allem, vor jedem Menschen, jeder Tasse Tee, jedem Raum und selbst vor der Latrine. Bruder David erinnert die Menschen daran, nichts in diesem Leben als gegeben oder selbstverständlich zu erachten, sondern alles, was uns begegnet als Gabe und als Geschenk zu würdigen. Indem wir lernen, unser Herz offen zu halten und dankbar zu sein für alles, was uns begegnet, finden wir zu einem erfüllten Leben. Wir vertrauen uns dem Leben an, sind offen und dankbar für die Überraschungen, die es uns schenkt.

 

Bruder David erkannte: Die Dankbarkeit ist eine spirituelle Praxis, die sehr schnell Resultate zeigt. Wenn wir uns am Morgen vornehmen, dankbar zu sein für alles, was uns an diesem Abend begegnet, werden wir am Abend bereits spürbar glücklicher sein.“ Deshalb erzähle ich In meinem aktuellen Buch Teile und werde mehr Geschichten vom Teilen und von der Dankbarkeit.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0